Sonntag, 6. Juli 2025

Rezension: Ina Bach - Goldene Träume. Die Münchner Ärztinnen

 

Drei junge Frauen, die für ihre Träume einstehen!

München, 1898: Die erste Begegnung der drei jungen Frauen könnte nicht schicksalshafter sein. Befindet Fanny sich doch gerade auf der Flucht vor einem Gendarmen, Lulu verlässt das Haunersche Kinderhospital nachdem sie dort bei der Geschenkeübergabe mit Prinzessin Ludwig zugegen war und Elsa stürzt mit ihrem Koffer, der schwer wie Blei ist, als sie am Rinnstein hängen bleibt. Natürlich eilt Lulu ihr gleich zu Hilfe und auch Fanny gerät versehentlich mitten hinein zwischen die beiden jungen Frauen. Obwohl Lulu der gerade obdachlos gewordenen Elsa ein Zimmer im Kinderhospital besorgt und sich auch auf um ihren verstauchten Knöchel kümmert, begegnen sie Fanny erst später wieder. Denn Fanny wurde aus Niederbayern nur nach München geschickt, um ihrem Medizin studierenden Bruder Anton den Haushalt zu besorgen. Dabei war es doch Fanny, die immer Medizin studieren und Ärztin werden wollte. Deshalb liest sie auch eifrig seine Bücher, schreibt ihm Hausarbeiten und geht schließlich, nachdem sie erfahren hat, dass er nie die Vorlesungen besucht, auch noch als Mann verkleidet in die Universität. Lulu dagegen hätte den Zugang zum Kinderhospital und geht dort regelmäßig ein und aus, soll aber lieber standesgemäß heiraten, statt ihrem Vater, dem Klinikdirektor, als Ärztin nachzufolgen. Auch Elsa teilt das Schicksal der beiden anderen Frauen, denn sie hat das Abitur, wird aber an der Universität nicht zum Studium zugelassen und ihr Fürsprecher, ihr Vater, ist vor einiger Zeit verstorben. Nun verdient sie sich als ungelernte Krankenwärterin, um wenigstens irgendwie in der Nähe der Kranken sein zu können und nicht wieder zur Mutter zurückkehren zu müssen. Als sie sich wiedertreffen, spüren sie schnell, dass sie einander helfen können und eine Freundschaft erwächst...

Ina Bach ist das Pseudonym der deutschen Autorin Regina Ramstetter beziehungsweise Ina Resch, die bekannt durch Krimis und Kurzgeschichten ist. In diesem Roman widmet sie sich ganz der Medizin zur Jahrhundertwende und den Rechten der Frauen. Die Fakten rund um die Medizin wurden sehr gründlich recherchiert und sind trotz Fachbegriffen auch für Laien gut verständlich. Eingeteilt ist der Roman in längere Kapitel, die immer ein Quartal umfassen. Darin wechseln regelmäßig die Schauplätze und somit Perspektiven, was als Unterteilung der langen Kapitel benutzt wird.

Leider hatte ich in letzter Zeit eher wenig Zeit und auch Lust viel zu lesen und steckte ein wenig in einer Leseflaute fest. Dieses Buch hat mich aber komplett herausgerissen und ich habe die 550 Seiten innerhalb nur eines Tages gelesen. Denn ich konnte einfach nicht mehr aufhören und war gefesselt von den drei jungen Frauen, die mich sehr beeindruckt haben, aber auch die medizinischen Einblicke in die damalige Zeit sind sehr interessant und so gut geschildert, dass ich viel Neues gelernt habe. Ein rundum perfekt gelungener Reihenauftakt! 

Hier geht es zur Verlagsseite mit Leseprobe.

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 576
Ersterscheinung: 23.10.2024
ISBN: 9783442206759
Preis: 17,00
Reihe: Die Ärztinnen-Saga, Band 1

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Goldmann-Verlag und Ina Bach für das Rezensionsexemplar! 

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