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Mittwoch, 1. Oktober 2025

Rezension: Kristina Herzog - Was die Liebe ersehnt

 

Eine Familie in Zeiten der Krise

Zürich, 1934: Hannah Friedländer konnte ihr Krankenhaus nun endlich eröffnen und freut sich über den regen Zustrom an Patienten. Allerdings ist sie die einzige Ärztin, sodass sie Tag und Nacht für ihre Patienten da sein muss, auch den drei Schwestern geht es nicht anders und die Kräfte wollen gut eingeteilt werden. Doch Hannah liebt ihr Krankenhaus und will es mit eiserner Disziplin aus den roten Zahlen führen. Daran kann auch ihr Studienfreund Fritz Gerlach mit seinen Überredungskünsten nichts ändern. Auch der Rest der Familie Friedländer kämpft mit so manchem Problem. So stellt Paul Lucie immer wieder vor die Frage, wann sie ihn denn heiraten wolle, denn für ihn zählt nur, dass sie seine Frau wird und Kinder bekommt, ihren Schulabschluss und ihre beruflichen Träume vergisst er zusehends. Auch Ariel steht vor der neuen Herausforderung, nun an der Universität selbst als Lehrender tätig zu sein, was immer wieder Selbstzweifel in ihm hervorruft und zusätzlich eine Liebesbeziehung zu einer Studentin zu führen, was ebenfalls zu vielen zweifelhaften Blicken und Kommentaren führt. Für Daniel ist die Zeit aber gerade am härtesten, denn er findet sich bei seinem neuen Arbeitgeber vor ganz besonderen Herausforderungen, die größte Geheimhaltung erfordern. Auch Kurt steht zwischen seiner Tochter und seiner Tätigkeit als Professor und wird mit seinem Kommentar nicht fertig, weshalb er mit einer großen Unzufriedenheit kämpft. So lebt die Familie nun zwar in Frieden vor den Nationalsozialisten, ein beschauliches Leben führen sie deshalb aber trotzdem nicht.

Kristina Herzog hat auch mit dem vierten Band der Sternberg-Saga wieder nahtlos an den Vorgängerroman angeschlossen und liefert nur dann Informationen zu vergangenen Ereignissen, wenn diese wirklich nötig für das Verständnis der gegenwärtigen Situationen sind. Die Kapitel sind in kürzere Abschnitte eingeteilt, in denen regelmäßige Persepktivwechsel zwischen sämtlichen Familienmitgliedern und der ehemaligen Bediensteten Alma erfolgen. Das sorgt für eine kurzweilige und stets interessante Handlung. Das Leben als deutsche Juden in Zürich wird sehr eindrucksvoll dargestellt und auch das Fortschreiten des Machtgewinns der Nationalsozialisten in Deutschland spielt eine große Rolle.

Da mir diese Familiensaga bereits vom ersten Teil an sehr gut gefallen hat, war ich nun wieder vollkommen gefesselt vom weiteren Schicksal dieser Familie. Mittlerweile sind mir alle Protagonisten sehr ans Herz gewachsen und ich will mir gar nicht vorstellen, wie es einmal sein wird, wenn tatsächlich kein weiterer Band der Reihe mehr erscheint... Da die Autorin so eindrucksvoll und berührend erzählt, fliegen die Seiten tatsächlich nur so dahin und das Ende war schneller erreicht, als ich es mir erhofft habe.

Hier geht es zur Homepage der Autorin.



Bewertung: 5 von 5 Sterne 

Verlag: tolino media
Seitenzahl: 556
Ersterscheinung: 25.08.2025
ISBN: 9783819437557
Preis: 20,99
Reihe: Die Sternberg-Saga, Band 4

Vielen Dank an Kristina Herzog für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 16. September 2025

Rezension: Kristina Herzog - Was das Herz erträumt

 

Ein Neuanfang in der Schweiz

1932: Familie Friedländer konnte nicht länger in Berlin bleiben, denn die Ausschreitungen gegenüber Juden haben extrem zugenommen und nach Ariels großer Verletzung möchte niemand mehr weiterer Gefahren durch die Nationalsozialisten ausgesetzt sein. Doch für alle Mitgleider der Familie bedeutet dieser Umzug einen weiteren Neuanfang, nachdem sie doch gerade erst von Tübingen nach Berlin gezogen sind. Vorallem Lucie ist sehr traurig, da ihr Freund Paul in Berlin bleibt und sie nun auf unbestimmte Zeit von ihm getrennt sein wird. Aber auch Hannah tut sich schwer mit dem Neubeginn, denn die Schatten ihrer Verhaftung in Berlin liegen immer noch über ihr und erschweren ihr den Alltag. Dennoch meistern alle den Umzug, jeder auf seine Weise sehr gut. Dass in Zürich aber keine weiteren Schicksalsschläge auf die Familie warten ist nicht garantiert und leider dauert es bis zum ersten dramatischen Ereignis nicht allzu lange...

Kristina Herzog setzt die Reihe mit diesem dritten Band nahtlos fort und hält sich nicht mit großen Wiederholungen auf, was zu einem flüssigen Lesen beiträgt, aber auch voraussetzt, dass die Vorgängerbände ebenfalls gelesen wurden. Die Autorin beherrscht es sehr gut, die Spannung während der gesamten Handlung hochzuhalten und für fesselnde Lesestunden zu sorgen. So ereilen die Familie immer wieder schwierige Situationen, die ein durchdachtes, aber auch schnelles Handeln benötigen.

Ich war nun sehr gespannt, wie es mit den Friedländers in diesem dritten Band weitergeht und ich war positiv überrascht, wie schnell ich vom Geschehen gefesselt war. Auch die längere Pause zwischen den einzelnen Teilen war kein Problem und ich wusste innerhalb weniger Seiten wieder alles, was zuvor passiert war. Ein großes Lob an die Autorin Kristina Herzog, die so spannend erzählt, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte und mir das Zürich der dreißiger Jahre sehr schön nähergebracht hat! 

Hier geht es zur Homepage der Autorin.

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: tolino media
Seitenzahl: 440
Ersterscheinung: 09.10.2023
ISBN: 9783757964917 
Preis: 16,99
Reihe: Die Sternberg-Saga, Band 3 

Vielen Dank an Kristina Herzog für das Rezensionsexemplar! 

Mittwoch, 13. August 2025

Rezension: Ladina Bordoli - Der Geschmack von Freiheit

 

Fanny und die Geheimnisse einzigartiger Schokolade

Vevey am Genfer See, 1861: Fanny Caillers durfte bereits als Kind mit ihrem Vater im Schokoladenatelier das Handwerk einer Chocolatière erlernen. Mit Freude hat sie seither selbst Schokolade hergestellt. Doch nach dem Tod des Vaters wurde Fanny noch als zu jung erachtet, um selbst in der Firme mitzuhelfen und wurde zusätzlich von ihrer Mutter Louise und ihren Brüdern Antoine und Alexandre von der Firma ferngehalten. Lediglich die Aufsicht bei den Frauen, die als Verpackerinnen tätig sind, durfte sie übernehmen. Selbst als ihr Bruder Antoine der Typhusepidemie zum Opfer fiel, durfte sie nicht tätig werden, weshalb sie nach der Heirat mit dem Kerzenfabrikanten Daniel Peter lieber in dessen Manufaktur mithalf. Doch Daniel ist ein modernerer Ehemann, der seiner Frau gerne Freiheiten einräumt, um diese glücklich zu sehen und außerdem deren Potential in der Schokoladenherstellung erkannt hat. Nachdem der Handel mit Kerzen zunehmend schlechter wird, da das Petroleum seinen Siegeszug in den Wohnungen der Menschen antritt, beschließen die Eheleute nun selbst eine Schokoladenfabrik zu gründen und endlich Fannys Traum wahr werden zu lassen.

Ladina Bordoli beherrscht es, die Familiengeschichte der Familien Cailler und Peter auf eine fesselnde Weise zu erzählen. Unter anderem nimmt sie sich auch unterschiedliche Erzählperspektiven zu Hilfe, die mit den einzelnen Kapiteln zwischen einigen der Hauptpersonen wechseln und so für eine Mehrdimensionalität und tiefere Einblicke sorgen.

Dieser Auftaktband der "Schokoladen-Pionierinnen"-Reihe hat mich von der ersten Seite an gefesselt und mir wunderschöne Lesestunden geschenkt. Denn ich liebe Schokolade und historische Romane, was hier perfekt miteinander verbunden wurde. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und auf das weitere Schicksal der mutigen Fanny und dem liebenswürdigen Daniel. 

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Heyne
Seitenzahl: 448
Ersterscheinung: 11.12.2024
ISBN: 9783453425071 
Preis: 12,00
Reihe: Die Schokoladen-Pionierinnen, Band 1 

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Heyne-Verlag und Ladina Bordoli für das Rezensionsexemplar! 

Donnerstag, 3. Juli 2025

Rezension: Anne Jacobs - Der Dorfladen - Was das Leben verspricht

Das Leben in Dingelbach geht weiter...

Dingelbach, am Fuße des Taunus, 1925: Mitten im Ort befindet sich der Dorfladen der Familie Haller, die aus der Mutter Marthe und den drei Töchtern Herta, Frieda und Ida besteht. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Bewohner des kleinen Dorfes jederzeit genügend Lebensmittel und Kurzwaren im Haus haben. Doch neben ihrer Hilfe im Laden träumt Frieda von einer Karriere als Schauspielerin, weshalb sie seit einiger Zeit die Schauspielschule in Frankfurt besucht. Auch Ida besucht das Gymnasium in Frankfurt, um bald das Abitur abzulegen. Obwohl die Mutter am liebsten hätte, dass alle drei Töchter einen ähnlichen Werdegang wie Herta haben, lässt sie ihnen ihre Ausbildungen. Nur Herta ist immer bei der Mutter und unterstützt sie bei den Verkäufen im Laden. Denn ihre Liebe zu Kurzwarenhändler Sirius Engler ist bisher unerwidert. Doch natürlich wäre das Leben im Dort langweilig und unrealistisch, wenn nicht immer wieder etwas passieren würde. So hat die getrennt lebende Helga Schütz ihren Unterschlupf bei den Hallers nun verlassen und lebt in der Dortwirtschaft. Allerdings ist die Liebe zu Oskar Michalski immer noch unglücklich und vom langen Warten langsam wirklich strapaziert. Dennoch halten sie zusammen und bleiben im Dorf, wo vorallem Helga ständig der Hass der anderen Bewohner entgegenschlägt. Trotzdem will sie ihren Sohn Heinz nicht alleine bei Vater und Großmutter zurücklassen. Wird das auf Dauer eine gute Lösung für alle sein?

Anne Jacobs knüpft mit ihrem zweiten Band der Reihe nahtlos an den ersten an. Obwohl sie keine Wiederholungen in die Handlung einbaut, um wichtige Geschehnisse aus dem ersten Teil wieder in Erinnerung zu rufen, gelingt es ihr unheimlich schnell, ihre Leser an alles Wichtige zu erinnern. Auch jetzt wird das Dorfleben aus vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven geschildert, was zu einem tiefen Einblick in den Alltag und die verschiedenen Leben der Dorfbewohner führt. Obwohl keine Kapitelüberschriften auf die Wechsel der Perspektiven aufmerksam machen, wird den Lesern meist schon während der ersten Sätze bewusst, wer nun der Erzählende ist.

Diese Reihe von Anne Jacobs hat mich bisher sehr beeindruckt und ich bin begeistert von der Art, wie es der Autorin gelingt, so vielschichtig und doch kurzweilig und unterhaltsam zu erzählen. Da mir alle Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind, ist es sehr traurig, dass ich Abschied nehmen und mich nun bis zum Erscheinen des dritten Bandes gedulden muss. 

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 576
Ersterscheinung: 13.11.2024
ISBN: 9783764508463 
Preis: 18,00
Reihe: Die Dorfladen-Saga, Band 2 

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Blanvalet-Verlag und Anne Jacobs für das Rezensionsexemplar! 

Dienstag, 22. April 2025

Rezension: Lisa Graf - Lindt & Sprüngli. Zwei Familien, eine Leidenschaft

 

Die großen Träume des Rudolf Sprüngli

Zürich, 1826: Rudolf Sprüngli ist der jüngere Sohn von David und Elsbeth Sprüngli. Als seine Mama krank ist und auch noch die Mesizin ausgeht, weiß er sich nicht anders zu helfen, als zu seinem Freund dem Apotheker Flückiger zu gehen. Dieser verkauft ihm nicht nur die übliche Thymian-Medizin, sondern auch zwei Stücke Schokolade, die er gerade selbst hergestellt hat und denen er große Heilkräfte nachsagt. Dass es seiner Mutter dann wirklich besser geht, ist für Rudolf ein Zeichen und sein größter Traum ist es ab jetzt, einmal in seinem Leben selbst Schokolade herzustellen. Nachdem er viele Jahre später seine Ausbildung zum Zuckerbäcker abgeschlossen hat und auf Wanderschaft gegangen ist, hat es ihn zu den beiden Schokoladenmachern gezogen, die es bisher in der Schweiz gibt. Drei Jahre verbringt er fern der Heimat und lernt die Herstellung der Schokolade. Nach seiner Rückkehr nach Zürich muss er den Traum trotzdem für viele Jahre hintanstellen, denn weder sein Vater, der gegen alle Neuerungen ist und gerne beim Altbewährten bleibt, noch die finanziellen Mittel reichen aus, um eine eigene Produktion einzurichten. Doch Rudolf ist mutig und gibt nicht auf. Gestärkt durch seine liebevolle und ebenfalls sehr starke Ehefrau Katharina bleibt die Idee immer bestehen und wartet nur auf den richtigen Zeitpunkt, in die Realität umgesetzt zu werden...

Lisa Graf gelingt es in diesem ersten Band rund um die Familie Sprüngli, ihre Leser zu fesseln und die Entstehungsgeschichte der Firma Lindt & Sprüngli spannend zu erzählen. Obwohl die Autorin nur die Anfänge des Unternehmens von 1826 bis 1862 erzählt und hier der Name Lindt noch nicht einmal fällt, ist es schon sehr interessant und füllt beinahe fünfhundert Seiten. Aufgrund der häufigen Perspektivwechsel bleibt die Handlung durchgehend interessant und erhält mehr Tiefe.

Ich kenne Lisa Graf bereits von anderen Romanen und war von der Trilogie rund um das Dallmayr in München so gefesselt, dass ich diesmal nur zu gerne in die Familie Sprüngli und deren Firmengeschichte eingetaucht bin. Es ist so faszinierend, wie bereits die Anfänge einer so großen Firma wie Lindt & Sprüngli so fesselnd beschrieben werden, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte. Rudolf ist ein beeindruckender Mann, der wagemutig und zukunftsorientiert gehandelt hat, aber immer auch die Konflikte mit seinem Vater hatte und deshalb noch mehr Stärke zeigen musste als sowieso schon. Das hat mir sofort gefallen und ich war von der ersten Seite an sein Fan. Aber obwohl die Autorin vorallem die Belange der Familie Sprüngli in den Mittelpunkt gestellt hat, kommen auch die Politik und das aktuelle Zeitgeschehen nicht zu kurz. Einfach ein rundum perfekt gelungener Reihenauftakt!

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Penguin
Seitenzahl: 480
Ersterscheinung: 02.10.2024
ISBN: 9783328603665
Preis: 17,00
Reihe: Lindt & Sprüngli-Saga, Band 1 

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Penguin-Verlag und Lisa Graf für das Rezensionsexemplar!

Montag, 7. April 2025

Rezension: Anna Husen - Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.

 

Ein Neuanfang am Timmendorfer Strand

Im April des Jahres 1903 startet das neue Leben für Eberhart Hohnhold und seine drei Kinder Henriette, Sybille und Hermann. Das Hotel, die Villa Sommerwind, hat Eberhart überraschend von einem Verwandten geerbt und in den letzten Monat auf den neuesten Stand gebracht. Nun wurde es auch endlich Zeit für seine Kinder, zu ihm an den Timmendorfer Strand und in das mondäne und wunderschöne Hotel zu ziehen. Henriette ist es gewohnt, wichtige Entscheidungen gemeinsam mit ihrem Vater zu treffen, oder sogar eigenständig, denn die Ausbildung an der Hotelschule hat sich in vielen Bereichen bezahlt gemacht. Auch musste sie ihren Geschwistern schon bald die Mutter ersetzen und viel Verantwortung übernehmen. So ist sie es auch gewohnt, von vielen Männern von oben herab behandelt zu werden und weiß es, sich durchzusetzen. In der Tochter der Schneiderin des Ortes findet sie schnell eine ebenbürtige Freundin, die ebenso wie sie mutig voranschreitet. Doch der Entscheidung, dass Henriette den Architektensohn Eduard Graff heiraten soll, hat sie nichts entgengenzusetzen, denn ihr Vater lässt sie dabei nicht mitreden. So ist diese Heirat beschlossene Sache, auch wenn Henriettes Herz einem anderen gehört...

Anna Husen ist es gelungen, diesen Roman von der ersten Seite an spannend und fesselnd zu gestalten. Denn die Handlung schreitet schnell voran, ist kurzweilig und von vielen packenden Situationen geprägt. Henriette ist eine sehr starke, emotionale und sympathische Protagonistin, die für ihre Träume kämpft, auch weil ihre Mutter ihr das von Kindesbeinen an beigebracht hat. Da die Kapitel nicht allzu lange sind und auch immer mit Zeitangaben versehen wurden, bleibt es trotz des langen Zeitraumes von 16 Jahren immer übersichtlich.

Es passiert mir nicht sehr häufig, dass ich Romane mit fast 500 Seiten innerhalb von 24 Stunden beende, doch dieses Buch gehört dazu. Ich fand den Schreib- und Erzählstil der Autorin so gelungen, dass die Handlung und damit die Seiten nur so dahingeflogen sind. Die Charaktere waren allesamt liebenswürdig und sind mir im Lauf der Geschehnisse immer mehr ans Herz gewachsen, denn von dramatischen Momenten wurden Henriette und ihre Familie nicht gerade verschont. Ein rundum gelungener Auftaktband einer Reihe, die ich nun unbedingt weiterlesen möchte.

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 480
Ersterscheinung: 03.04.2023
ISBN: 9783426529720 
Preis: 11,99
Reihe: Timmendorfer Strand, Band 1

Vielen Dank an den Knaur-Verlag und Anna Husen für das Rezensionsexemplar!

Sonntag, 16. März 2025

Rezension: Eva-Maria Bast - Der Schmuckpalast - Antoinette und das Funkeln der Edelsteine

 

Die interessanten Anfänge der Schmuckdynastie Cartier

Paris, 1792: Bei einem spektakulären Raub wurden in den Wirren der Französischen Revolution beinahe alle Kronjuwelen des Königshauses gestohlen. Mittendrin die drei Freunde Pierre, Paul und Manon. Doch angestachelt von einigen geglückten Rauben, werden sie übermütig...

Paris, 1934: Antoinette ist nun zwölf Jahre alt und geht ab nun nicht mehr in die Schule, sondern muss die Mutter beim Verkauf des selbst angebauten Obst und Gemüses auf dem Markt unterstützen. Antoinette ist untröstlich, denn sie liebt die Schule und möchte immer noch mehr lernen. Doch der Vater bleibt auch dann hart, als die Lehrerin sogar anbietet, die Zwölfjährige kostenfrei weiter zu unterrrichten. Trotzdem findet sich eine Gelegenheit und Antoinette bleibt so wissbegierig, wie sie es seit jeher war. Als eines Tages ein junger Mann beinahe mit dem Marktwagen der Familie zusammenstößt, begegnet Antoinette das erste Mal dem Goldschmiede-Lehrling Louis-Francois Cartier und sie sieht sein Gesicht immer wieder vor sich. Als sie sich überraschend an einem Sonntag am Ufer der Seine begegnen, fühlen sie sofort eine tiefe Verbundenheit, die schließlich, nach einigen Jahren, in Liebe mündet. Denn sie verstehen sich und sind nicht nur Liebende, sondern auch beste Freunde mit gemeinsamen Zielen - nämlich einer eigenen Goldschmiede-Werkstatt. Da Antoinette wunderbar zeichnen kann und Louis sehr gewissenhaft arbeitet, gelingt es ihnen nach sehr entbehrungsreichen Jahren, das Geschäft von Louis früherem Lehrmeister zu übernehmen. Obwohl sie nun eine etwas sicherere Zukunft haben, bringt das Leben und die politischen Unruhen in Paris immer wieder neue Unwägbarkeiten, die von den Beiden bezwungen werden müssen.

Eva-Maria Bast erzählt in diesem ersten Band der Trilogie rund um die Schmuckdynastie Cartier die Anfänge der Familiengeschichte. Von historischen Begebenheiten geprägt schildert die Autorin auf anschauliche Weise die Firmengeschichte. Immer bemüht um zeitliche Korrektheit, erzählt sie so die vielen Ereignisse, die Antoinette und Louis in ihrem Leben bestreiten mussten.

Die Autorin ist mir bereits von anderen Werken bekannt und ich war sehr gespannt auf diese neue Reihe. Obwohl mir der Roman sehr gut gefallen hat und ich voller Begeisterung immer wieder in das historische Paris eingetaucht bin, hatte ich manchmal den Eindruck, aufgrund der vielen historischen Details und Begebenheiten, in einer Geschichtsstunde gelandet zu sein. Auch deshalb hat mir manchmal die charakterliche Tiefe der beiden Protagonisten gefehlt, die ja dafür sorgt, dass Personen realistisch und nahbar wirken. Obwohl ich nun kleine Schwächen aufgezählt habe, finde ich den Auftaktband der Reihe durchaus vielversprechend und bin schon sehr auf den zweiten Teil gespannt.

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Bewertung: 4 von 5 Sterne

Verlag: Aufbau TB
Seitenzahl: 403
Ersterscheinung: 15.10.2024
ISBN: 9783746641065 
Preis: 14,00
Reihe: Die Juwelier-Saga, Band 1

Vielen Dank an den Aufbau-Verlag und Eva-Maria Bast für das Rezensionsexemplar!

Sonntag, 9. Februar 2025

Rezension: Kristina Herzog - Ein fast fehlerloser Prinz

 

Luise und der Prinz

Luise ist die dritte Tochter der Familie Cossin. Schon lange hat sie das Gefühl, nicht gegen ihre beiden älteren Schwestern anzukommen, die Beide eine sehr gute Partie gemacht haben und nun glücklich ihr Familienleben genießen. Luise dagegen fühlt sich oft unzulänglich in der Gegenwart interessanter Männer und kann am allerbesten mit ihrem besten Freund Waldemar sprechen. Deshalb liebt sie die morgendlichen Ausritte, die ihnen seit einiger Zeit zur Gewohnheit geworden sind. Doch als Waldemar nun einen Sohn des englischen Königshauses zu sich einlädt, um endlich wieder Leben auf das Gut der Familie Glokow zu bringen, da der Vater nur noch wenig Zeit zu leben hat und den Trubel immer geliebt hat, kommt unerwartet viel Überraschendes auf die Familie zu. Ist Prinz Robert doch auf Brautschau und soll auf dieser Reise nach Deutschland eine passende Frau aussuchen und mit nach London bringen. Luise sieht in diesem jungen Mann eine perfekte Partie, denn er befindet sich in noch höheren Adelskreisen als die Ehemänner ihrer Schwestern und außerdem sieht er sehr attraktiv aus und tritt selbstbewusst auf. Doch Luise wusste nicht, wie begehrt er bei allen anderen jungen Damen Brandenburgs sein würde und sieht sich bald so einigen Konkurrentinnen gegenüber...

Kristina Herzog lässt ihre Leser wieder mitten hinein in das trubelige Leben der Familie Cossin blicken und erzählt die Geschichte von Luise und ihren Heiratsplänen auf eine unterhaltsame Weise. Denn Luise ist eine ruhige, besonnene junge Dame, die sich in Gesellschaft von Fremden nicht allzu wohlfühlt und deshalb bei den Begegnungen mit Prinz Robert auf ein übertriebenes und affektiertes Verhalten setzt. So wirkt sie gerade auf Waldemar wie ein anderer Mensch und auch die Leser spüren die Veränderung, die durch Luise geht. So kommen langsam Zweifel auf, ob Robert der Richtige für Luise ist und vorallem Waldemar bekommt so seine Zweifel.

Dank des kurzweiligen Erzählstils der Autorin bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe den Roman tatsächlich an nur einem Sonntag beendet. Ich mochte die Rückkehr zu den Cossins sehr, denn die Liebesgeschichten von Friederike und Charlotte haben mich bereits bestens unterhalten und mich gespannt auf Luise und ihre Suche nach dem Richtigen werden lassen. Dennoch unterscheidet sich Luise charakterlich sehr von ihren Schwestern und sorgt so dafür, dass es nicht zu Wiederholungen der Geschichten rund um die Familie Cossin kommt. Mal wieder ein Lesehighlight von Kristina Herzog, das ich allen Fans von Regency-Liebesromanen sehr ans Herz legen möchte!

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: tolino media
Seitenzahl: 286
Ersterscheinung: 04.02.2025
ISBN: 9783910798076
Preis: 14,99
Reihe: Die Cossin-Saga, Band 3

Vielen Dank an Kristina Herzog für das Rezensionsexemplar!

Samstag, 1. Februar 2025

Rezension: Elke Becker - Das Haus Kölln. Wahres Glück

Erneut kommen schwere Zeiten auf die Familie Kölln zu...

Elmshorn, 1938: Die Firma Kölln verkauft so viel, wie nie zuvor. Doch die politische Lage in Deutschland spitzt sich immer weiter zu und niemand weiß, wohin es weiterhin führen soll. Als dann der Krieg ausbricht, bangt Else sehr um ihren ältesten Sohn Peter, der alt genug für den Kriegsdienst ist und auch ihr Mann Claus ist noch nicht zu alt, um an die Front berufen werden zu können. Doch da die Regierung die Firma als kriegswichtig einstuft, hat Claus nichts zu fürchten. Peter dagegen bekommt den Einberufungsbefehl und muss in den Krieg ziehen. Else bangt um sein Leben und ist froh um jeden Tag, den er überlebt. Seine Schwestern trifft der Krieg ganz anders, denn Berta bleibt in Hamburg, hat sie dort doch ihre Arbeit im Blumenladen, ihre Swinger-Freunde, mit denen sie während der ersten Kriegsjahre noch wilde Feste feiert und schließlich auch ihren Freund Karl Gerdes, der als Arzt Hamburg nicht verlassen kann. Magdalena dagegen kehrt nach Elmshorn zurück und übernimmt die Modeboutique von Else. So kämpft jedes Familienmitglied der Köllns mit seinen ganz eigenen Schwierigkeiten, die Familie bleibt für alle aber immer an erstes Stelle.

Elke Becker schildert das Schicksal der Familie Kölln während dem 2. Weltkrieg sehr fesselnd. Während nun die Firma und die Produktion ein wenig in den Hintergrund gerückt ist, da die politischen Bedrohungen zunehmen, steht die Familie im Vordergrund. So müssen die jüdischen Familienmitglieder das Land verlassen und in Dänemark bei Marie und John Zuflucht suchen. Peter und Ernsthermann müssen in den Krieg ziehen, während Else und Claus sich weiterhin um die Firma kümmern, leider nicht ohne die Zuhilfenahme von Ostarbeitern und Berta und Magdalena, die sich ein neues Leben aufbauen müssen, da das Studium nicht weitergeführt werden darf. Somit zeigen sich die unterschiedlichsten Probleme, die mit Hitler und seiner schrecklichen Regierung aufkommen und wie sie die Menschen auf eine harte Probe stellen.

Ich habe diese Reihe unheimlich gerne gelesen und war begeistert, wie facettenreich es der Autorin gelungen ist, die politische Lage mit dem Familienleben der Köllns zu verbinden. Dass die Reihe nun zu Ende ist, finde ich schade, aber ich finde den Schluss trotzdem sehr rund und gelungen.

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Heyne
Seitenzahl: 384
Ersterscheinung: 10.07.2024
ISBN: 9783453427198 
Preis: 12,00
Reihe: Die Kölln-Saga, Band 3

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Heyne-Verlag und Elke Becker für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 14. Januar 2025

Rezension: Tanja Janz - Was die Gezeiten versprechen. Die St.-Peter-Ording-Saga

 

Carolinas Träume

St. Peter-Ording, 1997: Carolina macht in einem Jahr ihr Abitur und hat danach große Pläne. Denn schon lange träumt sie davon, Schauspielerin zu werden. Doch erstmal hat sie jetzt die Hauptrolle in einem Theaterstück der Schule und liebt es, den Text zu lernen, gemeinsam zu proben und schließlich den Applaus bei der Aufführung entgegen zu nehmen. Auch in der Liebe läuft es momentan großartig, denn in Jonas hat sie einen freundlichen, hilfsbereit und äußerst attraktiven Freund gefunden. Dass er aber nicht ganz nachvollziehen kann, warum Carolina unbedingt diesen Beruf ergreifen will, enttäuscht sie schon. Hat sie doch auch in der Familie keinen Rückhalt, wenn es um diesen Traum geht. Denn die Familie lebt allesamt für das Familienhotel und ihre Mutter noch zusätzlich für das Strandcafé, das zugegeben wunderschön ist und auch sehr gut bei den Touristen ankommt, aber dennoch nicht in Carolinas Zukunftsvision vorkommt. Da kommt der Dreh einer Fernsehserie direkt in St. Peter-Ording doch wie gerufen und Caro darf sogar als Statistin eine kleine Rolle übernehmen. Carolina kann es nicht fassen und beschließt, ihren Traum weiterzuverfolgen.

Tanja Janz hat mit diesem Band die Reihe abgeschlossen und mit Carolina die dritte Frau aus der Familie als Protagonistin gewählt. Doch auch die anderen Generationen, die in den Vorgängerromanen die Hauptrollen inne hatten, spielen noch eine Rolle in der Handlung, sodass deren Lebensgeschichte weiterverfolgt werden kann. Der Erzählstil der Autorin ist gewohnt kurzweilig, was für einen schnellen Lesefluss sorgt und die Seiten nur so dahinfliegen.

Leider ist die Reihe nun am Ende angelangt und ich finde es ein wenig schade, denn ich mochte die Lesestunden, die ich gemeinsam mit den Charakteren in St. Peter-Ording verbringen durfte, wunderschön und hatte so immer ein wenig Nordseefeeling bei mir zuhause in Bayern. Hoffentlich wird Tanja Janz auch in Zukunft noch viele Bücher schreiben, die allesamt in diesem wunderschönen Ort spielen!

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: HarperCollins Paperback
Seitenzahl: 272
Ersterscheinung: 25.06.2024
ISBN: 9783365003893 
Preis: 16,00
Reihe: Die St.-Peter-Ording-Saga, Band 3

Vielen Dank an den HarperCollins-Verlag und Tanja Janz für das Rezensionsexemplar!

Montag, 13. Januar 2025

Rezension: Lotte Grünewald - Gut Friesenhain - Zwischen Liebe und Skandal

 

Clara - Zwischen Vernunft und Gefühl

Münsterland, 1896: Clara von Scheweney ist die jüngere der beiden Töchter auf Gut Friesenhain. Seit jeher ist sie sehr vernünftig und denkt immer zuerst an das Wohl ihrer Mitmenschen, bevor sie an sich selbst denkt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie sich in allen Fragen rund um den Betrieb des Gestüts und die Pferde selbst sehr gut auskennt und während ihr Bruder unter seiner plötzlichen Erblindung litt und ihr Vater im Koma lag, die Geschäfte größtensteils alleine führte. Doch nun, da es Wilhelm wieder besser geht und auch der Vater wieder wohlauf ist, weiß sie, dass sie niemals die Herrin über das Gestüt werden wird und sobald sie eine Ehe eingeht, den Hof verlasssen muss. Ihr einziger Ausbruch aus ihrem gehorsamen Leben sind die Treffen in der alten Jagdhütte mit ihrem Nachbarn Richard von Thebe. Dort fühlt sie sich lebendig und ernst genommen und genießt die angeregten Gespräche über die unterschiedlichsten Themen sehr. Als aber der Kaiserliche Rittmeister Georg von Hofburg Interesse an einigen Pferden und dann auch an Clara bekundet, ist sie zwischen der Vernunft, nur das Beste für das Gut zu wollen, und den Gefühlen für Richard gefangen...

Lotte Grünewald hat die Reihe rund um die drei jungen Frauen, die auf dem Gestüt leben, nun zu einem perfekten Abschluss gebracht. So manches ungelöste Rätsel findet nun seine Auflösung und auch die Liebe ereilt sie alle drei, wenn auch auf die verschiedensten Arten. Die Spannung bleibt bis zu den letzten Kapiteln hoch und ein aufregendes Ereignis reiht sich an das nächste.

Diese Reihe rund um das Gut Friesenhaim im Münsterland wird wohl für immer zu meinen Lieblingsreihen gehören, denn die Autorin schreibt so wunderbar und schafft es, die Spannung über siebenhundert Seiten hinweg perfekt aufrecht zu halten. Obwohl ich keine Pferdenärrin bin, liebe ich es, wie die Charaktere mit den Pferden umgehen und wie sie ihre Tierliebe immer wieder zum Ausdruck bringen. Natürlich sind es vorallem die Liebesgeschichten, die mich gefesselt haben, aber auch andere Ereignisse wie der Brand der Ställe oder die Art von Reuben, mit seinen Kindern umzugehen, sorgen für emotionale und mitreissende Momente. Gerade sitze ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge hier und schreibe diese Rezension, denn die Reihe ist einfach rundum gelungen. Was mich hoffen lässt, dass ich bald wieder einen Roman der Autorin in den Händen halten darf.

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 720
Ersterscheinung: 17.04.2024
ISBN: 9783734110924 
Preis: 13,00
Reihe: Münsterland-Saga, Band 3

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Blanvalet-Verlag und Lotte Grünewald für das Rezensionsexemplar!

Freitag, 22. November 2024

Rezension: Claudia Romes - Die Fabrik der süßen Dinge - Helenes Träume

 

Ein großartiger zweiter Teil der Reihe!

Köln, 1933: Helene Kronenberg führt die Süßwarenfabrik ihrer Fabrik nun gemeinsam mit ihrem Bruder Alfred, der ihr in vielen Belangen nicht zustimmt und sie gerne aus seinen Entscheidungen ausschließt. Da Helene nun schwanger ist, ist ihr bewusst, dass sie bald weniger Zeit für die Firma haben wird. Dennoch freut sie sich sehr auf das Kind, das in ihr heranwächst. Die Ehe mit Georg hat sich aber seit Beginn der Schwangerschaft sehr gewandelt, schläft er doch kaum noch mit ihr im Ehebett und befindet sich auch sonst nur noch auf Geschäftsreisen, sodass Helene sich zunehmend alleine gelassen fühlt. Als dann auch noch eine Süßwarenfabrik Klage gegen Helene einreicht, die angeblich das Rezept ihrer Erdbeertaler von ebendieser Firma gestohlen haben soll, fühlt sich Helene noch einsamer und verliert beinahe den Mut.

Claudia Romes hat mit diesem zweiten Band der Süßwaren-Saga perfekt an den ersten Teil angeschlossen. Helene steht weiterhin im Mittelpunkt der Handlung und zeigt, wieviel ihr am Erfolg ihrer Firma liegt. Gemeinsam mit ihrem Mann muss sie sich häufig gegen Alfred zur Wehr setzen und beweist immer wieder, wie klug und vorausschauend sie denkt. Dennoch macht ihr die politische Lage und die rückwärtsgewandte Haltung vieler Männer das Leben schwer und Helene sieht sich immer öfter vor ungeahnten Schwierigkeiten stehen.

Bereits der erste Band hat mir sehr gut gefallen, da war ich sehr erleichtert, dass der zweite Teil so nahtlos anschließt und mich ebenso fesseln konnte. Einziger Kritikpunkt ist für mich der Klappentext, der leider sehr viel der Handlung vorwegnimmt und durchaus geheimnisvoller daherkommen könnte. Nachdem ich das Buch nun beendet habe und das Ende sehr viel Spielraum für Spekulationen lässt, hoffe ich sehr, dass die Autorin noch mindestens einen weiteren Teil dieser großartigen Reihe schreibt und ich bald wieder nach Köln und zu Helene zurückkehren kann.

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Aufbau TB
Seitenzahl: 334
Ersterscheinung: 15.01.2024
ISBN: 9783746639444 
Preis: 12,99
Reihe: Die Süßwaren-Saga, Band 2

Vielen Dank an den Aufbau-Verlag und Claudia Romes für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 5. November 2024

Rezension: Elke Becker - Das Haus Kölln. Große Hoffnung

 

Die starken Frauen der Familie Kölln beweisen Mut

Elmshorn, 1912: Die Firma Kölln hat dank Berthas Erfindung der Haferflocken großen Erfolg in Deutschland und Skandinavien. Mittlerweile arbeitet Marie als Maschinenbautechnikerin und hat hierfür extra noch bessere Walzen für die Firma ihrer Familie, die mittlerweile von ihrem Bruder Peter und dessen Sohn Claus geführt wird, entworfen. Bertha ist begeistert und freut sich, dass die Firma nun noch bessere Produkte herstellen und sicher in die Zukunft geführt werden kann. Als dann aber 1914 die Nachricht über den Beginn des Krieges eintrifft und Claus sofort den Einberufungsbescheid erhält, ist Bertha verzweifelt, denn Peter kränkelt und ist nicht mehr so stark, wie noch vor einigen Jahren, Claus frischangetraute Ehefrau Else ist schwanger und auch alle anderen Männer bis fünfzig in der Familie und der Fabrik werden eingezogen, sodass nur noch wenige Arbeiter verbleiben. Bertha und Else lassen sich aber nicht unterkriegen und führen die Firma nun beinahe ohne Peters Hilfe alleine durch die schwerden Zeiten, immer in der Hoffnung, dass alle den Krieg überleben und alles zu einem guten Ende kommt.

Elke Becker knüpft perfekt an den ersten Band an, wiederholt die allerwichtigsten Details aber nochmals, sodass ein Anknüpfen auch nach einer Pause gut möglich ist. Auch hier beweisen die Frauen wieder viel Stärke, Mut und Weitblick und führen die Firma so durch schwere Zeiten und sorgen für ein Auskommen der Familie. Obwohl die Kriegszeit hart und entbehrungsreich war, halten sie die Familie zusammen und sorgen für sie, insbesondere Bertha, Else und Caroline sind hier zu erwähnen, weshalb sie den Lesern auch schnell ans Herz wachsen.

Ich mochte bereits den ersten Band der Reihe sehr gerne und habe ihn verschlungen, ebenso ging es mir jetzt mit der Fortsetzung. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass der Klappentext viel zu weit vorgreift und so wichtige Geschehnisse bereits bekannt sind, die aber beim Lesen nach zwei Dritteln des Buches noch nicht vorgekommen sind.

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Heyne
Seitenzahl: 400
Ersterscheinung: 11.04.2024
ISBN: 9783453427181
Preis: 12,00
Reihe: Die Kölln-Saga, Band 2 

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Heyne-Verlag und Elke Becker für das Rezensionsexemplar!

Mittwoch, 18. September 2024

Rezension: Tanja Janz - Was die Dünen verheißen. Die St. Peter-Ording-Saga

 

Julias Traum von Freiheit

St. Peter-Ording, 1978: Julia ist siebzehn Jahre alt und träumt schon lange davon, ihren Heimatort an der Nordsee baldmöglichst zu verlassen. Obwohl sie sehr gut in der Schule ist und im nächsten Jahr ihr Abitur machen kann, möchte sie abbrechen und die Welt entdecken. Ihr Vater Tom und auch ihr Zwillingsbruder Achim können ihren Freiheitsdrang nicht nachvollziehen, denn für sie ist St. Peter-Ording mit dem Strandhotel und dem Strandcafé der beste Ort der Welt. Aber Sabine, Julias Mutter, die erst wegen Tom aus Gelsenkirchen weggegangen ist, kann sie verstehen und unterstützt sie in ihren Zukunftsplänen. Von einer Bewerbung als Stewardess bei der Lufthansa weiß sie aber auch nichts. Da alles heimlich geschehen muss, freut sich Julia sehr, als sie Björn kennenlernt, der sie heimlich auf der Rollschuhbahn fotografiert hat und ihr nun die perfekten Bewerbungsfotos liefern kann. Doch Björn ist keineswegs nur Mittel zum Zweck für Julia, denn vom ersten Moment an hat er ihr Herz schneller schlagen lassen...

Tanja Janz hat einen fesselnden Erzählstil, der die Leser dazu bringt, immer weiterlesen zu wollen. Obwohl der Zeitsprung zwischen dem ersten und zweiten Band der Reihe beinahe zwanzig Jahre beträgt, findet man sich sofort wieder zurecht und freut sich, das weitere Leben der bereits bekannten Charaktere weiterverfolgen zu können und dabei auch noch nachfolgende Generationen kennenlernen zu dürfen. St. Peter-Ording passt als Schauplatz einfach perfekt zu dieser Familiensaga und verleiht der gesamten Handlung eine wunderschöne Athmosphäre.

Schon der ersten Band der Reihe habe ich nahezu verschlungen und war nun total gespannt, wie es den Protagonisten in ihrem weiteren Leben ergangen ist. Und ich muss sagen, ich war von der ersten Seite gefesselt und konnte kaum mehr aufhören zu lesen, sodass ich das Buch letztendlich innerhalb eines Tages beendet habe! Deshalb bekommt es eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: HarperCollins Paperback
Seitenzahl: 304
Ersterscheinung: 23.01.2024
ISBN: 9783365003886 
Preis: 16,00
Reihe: St. Peter-Ording-Saga, Band 2

Vielen Dank an den HarperCollins-Verlag und Tanja Janz für das Rezensionsexemplar!

Freitag, 12. Juli 2024

Rezensio: Lisa Graf - Dallmayr. Das Erbe einer Dynastie

 

Mut und Zuversicht in schweren Zeiten

München, 1933: Lotte und Paul Randlkofer haben nach dem Tod von Therese, der früheren Chefin, nun die gesamte Geschäftsführung des Feinkostgeschäfts Dallmayr übernommen. Obwohl Therese dem Laden bereits zu seiner jetzigen Größe verholfen hat, träumt Lotte von einer eigenen Kaffeemischung, die direkt in München zubereitet wird. Deshalb ist sie mit Paul nach Bremen gereist, wo die großen Kaffeeröstereien ihren Sitz haben, um einen fähigen Mitarbeiter für ihren neuen Geschäftszweig zu finden. Diesen finden sie auch in Fiete und genießen die Verkostungen mit ihm in der Hinterhofmanufaktur. Doch obwohl das Geschäft sehr gut läuft, versetzt die neue politische Lage nicht nur die Familie Randlkofer, sondern auch viele andere Münchener in Angst und Schrecken.

Lisa Graf schildert das Leben der Familie Randlkofer während der Zeit des Nationalsozialismus sehr bewegend und fesselnd. Denn auch in diesem dritten Band der Familiensaga lässt sich das Leben der verschiedenen Familienmitglieder weiterverfolgen und sorgt so für ein noch größeres Interesse am Fortgang der Familiengeschichte. Da das Buch nicht in Kapitel, sondern nur Jahreszahlen untergliedert ist, variiert die Länge dieser stark. Dennoch liest sich das Buch flüssig und ohne Verwirrungen, da die Perspektivwechsel deutlich und auch immer wieder Monatsnamen oder exakte Daten in die Handlung eingestreut sind.

Ich habe diese Reihe voller Begeisterung gelesen, auch wenn die einzelnen Bände doch ganz schön viele Seiten haben, flogen die Seiten nur so dahin und ich habe nicht wesentlich länger gebraucht, als für andere Bücher mit viel weniger Seiten. Mittlerweile sind mir einzelnen Charaktere schon richtig ans Herz gewachsen und ich finde es schade, nun nicht mehr weiterlesen zu können. Eine wirklich großartige Familiensaga!

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Penguin
Seitenzahl: 496
Ersterscheinung: 01.11.2023
ISBN: 9783328602248 
Preis: 16,00
Reihe: Dallmayr-Saga, Band 3

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Penguin-Verlag und Lisa Graf für das Rezensionsexemplar!

Samstag, 18. Mai 2024

Rezension: Michaela Grünig - Blankenese - Zwei Familien: Schwere Entscheidungen

 
Eine Familie während dem Nationalsozialismus

Hamburg, 1939: Fanni liebt ihre Arbeit als Kinderkrankenschwester, doch das Leid das sie dort oft sieht, ist manchmal schlimm anzusehen und nicht jeder Arzt behandelt die Kinder so gut wie Otto, den sie schon ihr ganzes Leben lang kennt. Nicht viele wissen für ihre Verliebtheit in den neun Jahre älteren Arzt, denn Fanni befürchtet, dass er diese Liebe nie erwidern wird. Dennoch geht sie mit ihm, als er sie bittet, mit ihm in seiner neueröffneten Kinderarztpraxis zu assistieren. Sonja Casparius ist die Tochter des Reedereibesitzers John Casparius, der seine Firma mit viel Herzblut aufgebaut hat. Leider musste er vor den Nazis untertauchen, weshalb nun Sonjas Mutter und sie selbst die Reederei weiterführen. Da Sonja aber eine Vierteljüdin ist, will ein hochrangiger Nazi ihnen den Betrieb wegnehmen und arisieren. Mit allen Mitteln wehren sie sich, aber schnell merken sie, dass ihre Aussichten nicht allzu gut sind. Darum müssen Sonja und ihre Mutter Kompromisse eingehen, die ihr gesamtes weiteres Leben beeinflussen werden. Kurt Jacobson ist Jude und musste als Jugendlicher aus Deutschland fliehen. Seine Evakuierung gelang mit einem der Kindertransporte nach England, wo er zuerst in einem Heim, später dann bei einem Adeligen in London lebt. Doch nach einer der schweren Bombardierungen Londons stirbt der Lord und Kurt flieht aus der Stadt, wo er eine Gefangennahme als Deutscher fürchten muss. Während seines Fußmarsches in Richtung Kent gelingt es ihm, an einen britischen Pass und somit eine neue Identität zu bekommen. Somit muss er eine Festnahme nicht mehr fürchten und wird schließlich sogar Pilot bei der Royal Air Force. 

Michaela Grünig erzählt in diesem zweiten Band der Reihe über einen sehr bewegenden Teil der deutschen Geschichte. Dank der Erzählweise in drei Handlungssträngen, die sich zwar überschneiden und ergänzen, aber erst ganz am Ende zusammenkommen, ist die Handlung sehr vielschichtig und somit noch fesselnder und interessanter. Die Autorin erzählt alles sehr emotional und authentisch, sodass sofort spürbar ist, wie viel sie über diese geschichtlichen Ereignisse recherchiert hat. Obwohl dieser Roman der Teil einer Reihe ist, ist er in sich abgeschlossen und kann durchaus auch alleine gelesen werden, denn am Ende bleiben keine offenen Fragen. 

Bereits der erste Teil der Reihe hat mich sehr gefesselt, sodass ich schon nach dem Abschließen des Buches den zweiten Band auf meine Wunschliste gesetzt habe. Da die Autorin eine so packende und fesselnde Erzählweise hat, habe ich den über fünfhundert Seiten umfassenden Roman innerhalb von nur zwei Tagen gelesen. Deshalb gehört der Roman zu einem meiner Highlights in diesem Jahr und ich werde ab jetzt sehnsüchtig auf den dritten Band warten, der aber leider erst im Februar 2025 erscheinen wird.

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 528
Ersterscheinung: 28.03.2024
ISBN: 9783785728611
Preis: 17,00
Reihe: Die Zeitenwende-Reihe, Band 2

Vielen Dank an Michaela Grünig für das Rezensionsexemplar und die Teilnahme an ihrer Leserunde bei Lovelybooks.

Mittwoch, 3. April 2024

Rezension: Juliana Weinberg - Gut Erlensee - Marillas Schicksal

 

Marilla - Zwischen Trauer und Hoffnung

1924, in der Nähe von Kiel: Marilla ist nach dem Tod ihres Ehemannes Eduard wieder zu ihrer Familie auf das Gut Erlensee zurückgekehrt, denn es hielt sie nichts mehr in Kiel und auch die wunderschönen Erinnerungen an ihren verstorbenen Gatten waren zu viel. Erst nach einigen Monaten findet sie endlich wieder die Kraft ihr Bett zu verlassen und mehr Zeit mit ihrer Tochter Emilie zu verbringen. Dabei ist sie doch das Einzige, was ihr noch von ihrem Mann geblieben ist. Als an Weihnachten der verhasste und unerwünschte Weihnachtsball auf dem Gut stattfindet, flüchtet Marilla sich in die Bibliothek und trifft dort unverhofft auf Leonhard, den nächsten Nachbarn des Gutes, aber auch Tanzpartner und der Mann, der ihr den ersten Kuss gegeben hat. Auch er wurde erst vor kurzer Zeit Witwer, sodass sie sich gegenseitig verstehen können. Auf gemeinsamen Spaziergängen nähern sie sich weiter an und mit der Zeit fragt Marilla sich immer häufiger, was sie eigentlich gegenüber dem unaufdringlichen, freundlichen und ihr immer zugewandten Grafen empfindet...

Juliana Weinberg hat sich in ihrer Reihe rund um das Gut Erlensee drei der vier Schwestern gewidmet. So widmet sich dieser dritte und letzte Teil nun Marilla, die nach einer glücklichen und erfüllten Zeit mit Eduard plötzlich als Witwe mit einer dreijährigen Tochter wieder auf das Gut der Eltern zurückkehren muss. Dennoch kehrt ihr Lebensmut schnell zurück und mit neuer Kraft beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Marilla ist eine sehr starke Persönlichkeit, die sich von ihrer Umwelt eher weniger beeinflussen lässt und sehr genau weiß, was sie möchte. Trotzdem ist ihr Leben nicht einfach und auch die Geschehnisse auf dem elterlichen Gut sorgen für so manche Schwierigkeit. Das alles schildert die Autorin so fesselnd, dass es nur schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Reihe um das Gut Erlensee findet nun leider zu einem Ende, dieses ist aber großartig und rundet die gesamte Saga perfekt ab. Auch der letzte Teil war so packend und bewegend, dass die Seiten nur so dahinflogen und ich ganz überrascht und gleichzeitig traurig war, als ich viel zu schnell am Ende angelangt war.

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: HarperCollins Taschenbuch
Seitenzahl: 400
Ersterscheinung: 25.07.2023
ISBN: 9783365000618 
Preis: 12,00
Reihe: Das Gut am Erlensee, Band 3

Vielen Dank an den HarperCollins-Verlag und Juliana Weinberg für das Rezensionsexemplar!

Dienstag, 12. März 2024

Rezension: Maria Nikolai - Töchter eines neuen Morgens

 

Eine großartige Reihe endet nun...

München und Meersburg, 1928: Katharina Lindner ist die jüngste der drei Schwestern vom Lindenhof-Hotel. Doch auch sie ist mittlerweile 27 Jahre alt und hat sich ihren Traum eines Medizinstudiums erfüllt. Allerdings hat sie es als Frau schwer auf der Universität und so mancher Mann würde sie lieber gestern als heute wieder hinter dem Herd als treusorgende Hausfrau sehen. Doch Katharina und ihre drei Freundinnen lassen sich von den Männern nichts mehr gefallen und sie absolvieren ihre Vorlesungen und Prüfungen mit Bravour. Da Katharina ihre Berufung im Helfen von Menschen gefunden hat, nimmt sie das Angebot von Dr. Thomas von Bogen an und hilft ehrenamtlich in ihrer Freizeit in seiner Armenpraxis mit. Ihr Erzfeind Edmund Mosny nimmt das aber als Anlass, um Katharina endlich aus dem Medizinstudium zu drängen und erpresst sie, um sie danach auch noch bei der Polizei anzuzeigen und ins Gefängnis zu bringen. Für Katharina beginnt eine Bewährungsprobe, die ihr viel abverlangt...

Maria Nikolai beendet ihre Bodensee-Saga mit einem großartigen Ende, das alle Handlungsstränge, auch aus vorherigen Bänden, zu einem Ende kommen lässt und somit auch keine Fragen mehr offenlässt. Katharina ist, wie auch ihre Schwestern in den Vorgängerbänden, eine sehr starke und mutige junge Frau, die sich von den Widerständen aus ihrer Umwelt nicht oder nur kurzzeitig verunsichern lässt. Neben der Liebesgeschichte zum Arzt Tom steht auch die Medizin der damaligen Zeit im Mittelpunkt und zeigt, wie weit diese doch schon vorangeschritten ist.

Niemals hätte ich gedacht, dass ich den Roman mit etwas über 600 Seiten wirklich innerhalb von zwei Tagen beenden werde, aber ich konnte kaum mehr aufhören zu lesen, so gefesselt war ich von der Handlung. Ich bin total begeistert von der Art, wie die Autorin alle Fäden zusammenlaufen lässt und so auch alle Fragen, die während der ersten beiden Teile offen geblieben sind, nun ganz nebenbei beantwortet. Eine großartige Reihe, die nun zu einem perfekten Ende gebracht wurde!

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Penguin
Seitenzahl: 608
Ersterscheinung: 30.08.2023
ISBN: 9783328107613 
Preis: 12,00
Reihe: Die Bodensee-Saga, Band 3

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Penguin-Verlag und Maria Nikolai für das Rezensionsexemplar!

Samstag, 19. August 2023

Rezension: Sylvia Lott - Goldene Zeiten im Inselsalon

 

Eine neue Generation im Inselsalon

Die Goldenen Zwanziger auf Norderney bringen auch dort neuen Schwung in das tägliche Leben. Im Inselsalon ist nun Lissy mit ihrer Schule fertig und beginnt ihre Ausbildung zur Damenfriseurin, doch immer wieder bemerkt sie, wie ihr das Leben auf der Insel zu eng und zu spießig ist. Sie möchte nach Berlin und diesen Wunsch lässt sie nicht aus den Augen. Als sie durch ihren Tanzlehrer Herr von Fromann in die modernen Tänze eingewiesen wird, fühlt sich das wie ein erster Schritt in die Freiheit an und daran möchte sie festhalten. Dass sie sich diesen Traum nach dem Ende ihrer Ausbildung und ihrem achtzehnten Geburtstag schnell erfüllt, ist für sie wundervoll, für ihre Mutter Frieda aber eine große Überwindung, denn so weit weg von zuhause kann niemand ein Auge auf sie haben...

Sylvia Lott beginnt ihren dritten Teil der Norderney-Reihe mit einer kurzen Wiederholung der bisherigen Geschehnisse, sodass nach der längeren Pause zwischen den beiden Teilen alle wichtigen Fakten wieder in Erinnerung gerufen werden und das Lesevergnügen sofort wieder einsetzt. In diesem Band ist neben Lissy, die ganz im Mittelpunkt steht, auch noch Frieda eine wichtige Person, die mit ihrem Inselsalon einen Treffpunkt der Norderneyer bildet. Lissy ist eine sehr sympathische junge Frau, die sich in ihren Wünschen und Hoffnungen aber stark von ihrer Mutter Frieda unterscheidet, nicht aber in ihrem unbedingten Willen, ihre Ziele zu erreichen. Die oftmals kurzen Kapitel mit häufigen Perspektivwechseln machen die Handlung interessanter und fesselnder.

Bisher habe ich noch nie erlebt, dass eine Reihe von der ersten Seite an so durchgehend spannend und fesselnd war, dass ich am liebsten ein Buch nach dem anderen verschlungen hätte, doch Sylvia Lott ist dies mit ihrer Reihe rund um den Inselsalon gelungen. Auch dieses Buch fühlte sich von der ersten Seite an wie ein Nachhausekommen und ich wäre Teil der Familie Fisser. Das Schicksal der Familie berührt mich sehr und auch so mancher Schicksalsschlag ging mir sehr nahe. Ein rundum perfektes Buch, das von mir die allerbeste Bewertung erhält!

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 448
Ersterscheinung: 22.02.2023
ISBN: 9783734108921 
Preis: 12,00
Reihe: Die Norderney-Reihe, Band 3

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Blanvalet-Verlag und Sylvia Lott für das Rezensionsexemplar!

Montag, 7. August 2023

Rezension: Eric Berg - Das Schicksal der Blankenburgs

 

Die Familiengeschichte geht weiter

Frankfurt, 1936: Nach den großen Schwierigkeiten und Schicksalsschlägen der letzten Jahre scheint sich die Porzellanmanufaktur Blankenburg endlich wieder erholt zu haben. Elise führt als Geschäftsführerin die Geschäfte von Löwenstein und Blankenburg, Ophélie ist vollkommen beschäftigt mit ihrer Manufaktur Blancbourg in Frankreich und Tankred ist mit seinen dreißig Prozent Anteilen momentan ruhiggestellt. Doch die Zeiten drohen der Familie schon wieder mit weiteren Problemen, so befindet sich Isaac in Gefangenschaft und ihm soll bald der Prozess wegen Drogenschmuggels gemacht werden, Esra ist ebenfalls seit zwei Jahren verschwunden und keiner weiß um sein Schicksal und auch Tankred bekleidet ein hohes Amt bei der SS. Allerdings ist es Tankred, der durch Arabellas eine Einsicht hat und merkt, dass er bald seine gesamte Familie verliert und deshalb manches tut, was den Nazis nicht so gut gefällt. Das Schicksal und auch der Krieg schaffen es dann, die Familie nochmals in ihren Grundfesten zu erschüttern...

Eric Berg knüpft mit diesem zweiten Teil der Reihe nahtlos an den ersten an und wiederholt im Laufe der ersten Kapitel nur die nötigsten Vorfälle aus der ersten Teil nochmals. So habe ich mich nach über einem Jahr, das vergangen ist seit ich den ersten Band gelesen habe, doch etwas schwergetan und immer wieder nachdenken musste, was denn nun genau zuvor geschehen war. Nach dem ersten Viertel des Buches habe ich mich aber wieder in die Handlung eingefunden und war regelrecht gefangen in den jüngsten Geschehnissen, sodass ich teilweise gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen. Der Aufbau der Geschichte ist wieder sehr vielschichtig, damit auch viele verschiedene Personen zu Wort kommen, was die Handlung insgesamt noch spannender und interessanter macht. Insgesamt fand ich den zweiten Teil der Reihe sehr gut, war aber vom ersten begeisterter. Ich denke, es wäre perfekt gewesen, ich hätte beide Teile direkt nacheinander gelesen.

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Bewertung: 4 von 5 Sterne

Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 576
Ersterscheinung: 23.11.2022
ISBN: 9783764507770 
Preis: 20,0
Reihe: Die Porzellan-Dynastie, Band 2

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Blanvalet-Verlag und Eric Berg für das Rezensionsexemplar!