Ein unerwartetes Erbe mit vielen Erinnerungen an die Vergangenheit...
Maura hat sich in den letzten zwanzig Jahren ein eigenes Leben in Köln und eine erfolgreiche Karriere bei einem Handarbeitsmagazin aufgebaut. Als sie damals ihren Heimatort Rockenbrook vollkommen überstürzt verlassen hat und niemals zurückgekehrt ist, hat sie leider auch ihre Tante Hettie zurücklassen müssen und seither nur noch wenig gesehen. Dennoch ist die Verbundenheit zu ihr ungebrochen tief. Umso mehr schmerzt ihr überraschender Tod sie nun. Nun muss Maura notgedrungen zur Beerdigung zur Regelung des Erbes in ihr altes Heimatdorf zurück. Dass sie dort nicht nur mit offenen Armen empfangen wird, war ihr durchaus bewusst, aber gerade Bürgermeister Tossen und dessen Familie setzen ihr sehr zu. Doch Maura kann am Abend vor der Beisetzung ihrer einzigen Angehörigen, die sie noch hat, endlich die Trauer zulassen und mit ihr kommen viele Erinnerungen zurück. Vorallem die Frauen des Nähtreffs des Stoffladens ihrer Tante, ihre frühere beste Freundin Hilkka und der Fremde Marten sind ihr eine große Stütze...
Sabine Schmidt ist vorallem Bloggerin, Modemacherin und Gründerin von Sew-Simple. Nun hat sie sich an ihr Romandebüt gewagt und dafür natürlich ihr Herzensthema, das Nähen, schon in den Titel und dann in die Handlung gepackt. Da der Roman sich sehr flüssig liest, fliegen die Seiten nur so dahin. Auch an Dramatik und wilden Szenen hat die Autorin nicht gespart, denn gerade die Familie Tossen fällt mir ihren überzogenen Handlungen auf. Obwohl Maura anfangs ein schwieriger und unnahbarer Charakter ist, der eher unsympathisch wirkt, öffnet sie sich mit der Zeit immer mehr und zeigt die frühere Maura, die sie vor dem Betrug und dem Weggang aus ihrer Heimat war.
Ich habe den Roman wirklich gerne gelesen und mich gefreut, endlich
meine beiden Hobbys, nämlich das Lesen und das Nähen, vereinen zu
können. Das ist aber leider nicht so gut gelungen, wie der Titel und der
Klappentext es versprechen. Denn der Laden von Tante Hettie, die
Nähgruppe und Mauras frühere Leidenschaft für das Nähen müssen stark
hinter der restlichen Handlung zurückstecken, wo vorallem die
Machenschaften von Tossen und seiner Familie, die alten Geheimnisse und
das Haus der Tante im Vordergrund stehen. Leider war mir Tossen und
Konsorten durchgehend zu viel und ich hätte mir ein bisschen ein
subtileres Vorgehen gewünscht, so wirkte alles so vorhersehbar und
irgendwie dumm. Aber natürlich werde ich im Oktober trotz meiner kleinen
Kritikpunkte den zweiten Band der Reihe lesen und mich über ein
Wiedersehen mit allen Bewohnern von Rockenbrook freuen!
Hier geht es zur Verlagsseite mit Leseprobe.
Bewertung: 4 von 5 Sterne
Verlag: BlanvaletSeitenzahl: 336
Ersterscheinung: 23.10.2024
ISBN: 9783734113727
Preis: 12,00
Reihe: Das Nähcafé, Band 1
Vielen Dank an das Bloggerportal, den Blanvalet-Verlag und Sabine Schmidt für das Rezensionsexemplar!
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