Dienstag, 8. Februar 2022

Rezension: Beate Maly - Die Frauen von Schönbrunn

Eine Leidenschaft für Tiere während einer schweren Zeit...

Wien 1914: Emma möchte schon ihr ganzes Leben Tierärztin werden, um sich diesen Traum verwirklichen zu können, muss sie in die Schweiz gehen, weil in Wien keine Frauen an der Universität zugelassen sind. Doch heute ist sie wegen etwas anderem aufgeregt, denn nächste Woche beginnt ihre Arbeit als Tierpflegerin im Zoo Schönbrunn und sie kann endlich mit Tieren arbeiten und das auch außerhalb der Tage, an denen sie ihren Vater bei seiner Arbeit als Tierarzt begleitet. Niemand kann ahnen, dass sie länger auf das Studium warten muss, als zuvor geplant. Aber der 1. Weltkrieg bricht über Österreich herein und alle Männer werden an die Front berufen, auch Emmas Vater und der Mann ihrer Schwester. So bleiben Greta und Emma allein zurück und kämpfen weiter. Im dritten Kriegsjahr wird aber alles komplizierter, denn Gretas Baby kommt zwei Monate zu früh auf die Welt und Emma hat mehr als genug mit der Versorgung der Familie und der Arbeit im Zoo zu tun. Immer öfter werden Stimmen laut, den Zoo endlich zu schließen und den Menschen die Nahrungsmittel zu geben, die sonst den Tieren verfüttert werden. Emma ist aber nicht bereit auch nur eins der Tiere aufzugeben und hat in Doktor Julius Winter einen neuen Verbündeten gefunden.

Beate Maly schreibt flüssig und schafft es, den Leser innerhalb weniger Seiten komplett in die Handlung einzubeziehen und zu fesseln. Das Leben der Menschen zur damaligen Zeit wird eindrücklich geschildert und auch die Geschichte eines der größten Zoos Europas wird gut miteingebunden. Emma ist eine sehr großzügige und freundliche Protagonistin, die über eine große innere Stärke verfügt und auch in größter Not niemals den Blick für ihre Mitmenschen verliert. Julius dagegen ist eher verschlossen und muss den Blick für seine Umwelt nach den schrecklichen Erlebnissen an der Front erst wieder erlernen, dennoch ist er immer freundlich zu den Tieren und seinen ihm wohlgesinnten Mitmenschen.

Ich bin schon immer begeisterte Leserin historischer Romane, umso mehr habe ich mich über diesen Roman gefreut, denn er behandelt eine Zeit in Wien, über die noch niemals etwas gelesen habe. Beate Maly konnte mich sofort fesseln und ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden gelesen, da ich wirklich nicht mehr aufhören konnte. Die Handlung war zeitweise traurig, dann wieder voller Glücksmomente, um dann wieder durch die fiesen Machenschaften von Hubert von Kochauf getrübt zu werden - ein Wechselbad der Gefühle! Schade, dass ich noch ein ganzes Jahr auf die Fortsetzung warten muss, doch sie steht schon jetzt auf meiner Wunschliste und wird auf jeden Fall direkt nach Erscheinen gelesen!

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Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
Seitenzahl: 368
Ersterscheinung: 03.01.2022
ISBN: 9783548064710 
Preis: 11,99
Reihe: Die Schönbrunn-Saga, Band 1

Vielen Dank an Vorablesen, den Ullstein-Verlag und Beate Maly für das Rezensionsexemplar!

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