Dienstag, 15. Dezember 2020

Rezension: Anna Liebig - Das Winterkarussell

Ein nostalgisches Karussell und eine wunderschöne Liebesgeschichte

Antonia verliert ihre Mutter bei einem tragischen Fahrradunfall. Nun steht sie alleine da, denn ihr Vater ist vor einiger Zeit an Lungenkrebs verstorben. Von einem auf den anderen Tag hat sie nun niemanden mehr. Einzig ihre beste Freundin Judith steht ihr in der Anfangszeit bei, doch auch sie distanziert sich von ihr. Antonia muss in ein Heim ziehen, denn sie ist erst 15 Jahre alt und daher noch zu jung, um auf eigenen Beinen stehen zu können. Wäre da nicht ihr Großvater Otto, den das Jugendamt ausfindig machen kann, müsste sie bis zu ihrer Volljährigkeit dort bleiben. Aber auch die Tatsache, dass sie nun überraschend einen Opa hat, wo nicht einmal ihre Mutter von dessen Existenz wusste, hilft ihr nicht, sich mit ihm zu verstehen. Denn Otto ist an das Alleinsein gewöhnt und spricht nur mit seinem "alten Mädchen", dem Karussell in seiner Scheune, weil es das einzige ist, was ihm aus seiner Vergangenheit noch geblieben ist, wie er sagt. Doch die beiden müssen sich wohl oder übel zusammenreißen, denn anders kann ihr Zusammenleben nicht funktionieren...

"Für jeden Menschen bedeutet Glück etwas anderes. Und Glück ist eine der schönsten Erfindungen überhaupt. Es sorgt für ein warmes Gefühl im Bauch und zaubert uns ein Lächeln auf die Lippen."

Anna Liebig hat hier einen wunderschönen Roman perfekt für die Weihnachtszeit geschaffen. Die Kulisse ist toll, die Protagonisten wunderbar realistisch und die Geschichte zwar traurig, aber doch berührend. Die Sprache ist flüssig und einfach zu lesen. Der Aufbau ist geschickt, denn die wechselnden Orte und die Rückblicke in Ottos Vergangenheit sind abwechslungsreich.

Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Er hat mich in Weihnachtsstimmung versetzt und ich würde nur zu gerne den Frankfurter Weihnachtsmarkt besuchen. Eine Empfehlung für alle, die Fans von tragischen und dennoch romantischen Liebesgeschichten sind.

 

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 336
Ersterscheinung: 21.09.2020
ISBN: 9783734108877
Preis: 10,00 

Sonntag, 13. Dezember 2020

Rezension: Becky Cochrane - Zimtsterne mit Zuckerkuss


 Nicht übertrieben weihnachtlich, trotzdem passend für die Weihnachtszeit

Keelie ist der tiefen Überzeugung, dass sie Weihnachten hasst. Denn ihr Job in einer Buchhandlung ist in der Vorweihnachtszeit am schlimmsten, alle wollen Beratung, sind teilweise unfreundlich und gestresst. Auch ihr Chef macht alles nicht besser, da er seine Mitarbeiter unfreundlich behandelt und sehr überheblich ist. Als dann auch noch Ted kommt, der von der Zentrale zur Überwachung des Warenschwunds geschickt wurde, ist das Chaos perfekt. Rodney, der Chef wird immer schlimmer und Keelie fällt auch noch von einer Leiter. Ted setzt sich über Rodney hinweg und fährt sie in die Notaufnahme, wo herauskommt, dass sie sich tatsächlich den Knöchel gebrochen hat. Gut, dass sie neben ihrem neuen Freund Ted auch noch ihre Freunde Evan, Ivy und Holly hat, die sie immer unterstützen und sie nicht im Stich lassen. Da Ted Keelies Retter ist, lädt sie ihn kurzerhand ein, mit ihr und Evan nach Coventry zu Ivys Granny zu fahren und dort Weihnachten mit ihnen zu verbringen. 

Becky Cochrane hat einen einfachen und flüssigen Schreibstil. Das Buch ist nicht übertrieben weihnachtlich romantisch und passt daher in den kompletten Winter. Ihre Protagonisten sind allesamt sympathisch und man hat so manches Mal das Gefühl, selbst Teil der Clique zu sein, wenn sich alle zum Essen treffen. 

Das Buch hat mir gut gefallen und ich habe es sehr gerne gelesen. Die Stimmung des Buches ist angenehm und entspannt. Die Betonung auf Weihnachten ist angenehm und nicht so übertrieben, wie ich es aus anderen Romanen kenne. 

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 352 
Ersterscheinung: 15.12.2009
ISBN: 9783404159291
Preis: ? (da nur noch als ebook verfügbar)

 

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Rezension: Otmar Diez - Ein gutes Dutzend wilde Beeren

 


Ein sehr hilfreiches und übersichtliches Nachschlagewerk

Zuallererst kommen allgemeine Hinweise, wie zum Beispiel Tipps, wie man bei stacheligen Büschen am besten sammelt, welche Orte sehr gut geeignet sind und auch, ob der Fuchsbandwurm eine große Gefahr darstellt. Das Buch beinhaltet insgesamt zwölf heimische Beerenarten, unter anderem Berberitze, Vogelbeere, Holunder, Himbeere und Preiselbeere. Jede der Beerenarten ist gleich untergliedert, zuerst die äußeren Merkmale, dann Standorte, Verwechslungsgefahren, positive Eigenschaften und zuletzt Rezepte. Im hinteren Klappeneinband sind zusätzlich noch sechs giftige Beeren aufgelistet, die keinesfalls verzehrt werden dürfen.

Das Buch überzeugt durch seine klare Gliederung. Diese ermöglicht ein schnelles Nachschlagen und ist daher perfekt für den Naturspaziergang geeignet. Auch seine Größe ist kompakt und passt in jede Handtasche. Ebenso sehr gut ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Illustration mit Fotografien ist wunderschön und unterstreicht alle wichtigen Informationen noch zusätzlich.

Da ich sehr gerne in der Natur unterwegs bin und auch gerne Produkte aus der Natur sammele und verarbeite, passt dieses Buch perfekt zu mir. Die Bilder helfen sehr beim Sammeln und beugen Verwechslungen vor. Die Rezepte haben mich sofort überzeugt und ich werde definitiv einige von ihnen ausprobieren, sobald diese Beeren im nächsten Jahr wieder Saison haben.

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Kosmos
Seitenzahl: 112
Ersterscheinung: 12.06.2020
ISBN: 9783440169865 
Preis: 10,00

Vielen Dank an Lovelybooks, den Kosmos-Verlag und Otmar Diez für das Rezensionsexemplar!
 

Dienstag, 8. Dezember 2020

Rezension: Tanja Jeschke & Marijke ten Cate - Such-Bibel

 


Ein sehr gelungenes Buch für Kinder

 

Das Buch beinhaltet acht große Wimmelbilder, die sich mit bekannten Personen, wie zum Beispiel Adam & Eva, Ester, Josef, Moses und Jesus, befassen. Jede dieser Personen hat jeweils zwei Doppelseiten mit zusätzlichen Klappen, die ausgeklappt werden können und noch mehr Platz für Text und Informationen bieten. Der Text ist nicht sehr viel auf einmal, sondern untergliedert in kurze und prägnante Abschnitte, die sich immer einem Thema widmen. Ein besonderes Highlight sind die sieben Personen und Tiere, die auf jedem der Wimmelbilder versteckt sind und manchmal gar nicht so einfach zu finden sind.

Den beiden Autorinnen ist hier ein perfektes Wimmelbuch gelungen. Die Texte sind sehr gut formuliert. Die Bilder sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und enthalten sehr viele Informationen, die allein durch das Ansehen erfahren werden können.

Meine Kinder und ich haben das Buch von der ersten Seite an geliebt und es war immer ein besonderer Moment, wenn wir alle gemeinsam wieder eine neue Seite und somit Person entdeckt haben. Das Vorlesen der kurzen Texte hat das Wimmelbild perfekt ergänzen können und auch viel zum Verständnis beigetragen. Ich empfehle dieses Buch ab vier Jahre bis ins Erwachsenenalter, denn auch Erwachsene können hier noch etwas lernen.

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Deutsche Bibelgesellschaft
Seitenzahl: 40
Ersterscheinung: 07.11.2019
ISBN: 9783438042064 
Preis: 16,90

Vielen Dank an Lovelybooks, Tanja Jeschke, Marijke ten Cate und die Deutsche Bibelgesellschaft für das Rezensionsexemplar!

Sonntag, 6. Dezember 2020

Rezension: Susan Wiggs - Weihnachtsengel gibt es doch


Eine Weihnachtsgeschichte, die leider etwas langatmig daherkommt...

Die Bibliothekarin Maureen Davenport liebt Weihnachten über alles. Für sie ist diese Zeit eine Zeit der Wunder. Daher freut sie sich über alles, als sie das Krippenspiel in ihrer Heimatstadt leiten darf. Zur Seite gestellt ist ihr der Kinderstar Eddie Haven, der dank eines schweren Unfalls in seiner Vergangenheit, von einem Richter dazu verurteilt wurde, jedes Jahr beim Krippenspiel mitzuarbeiten. Anfangs verstehen sie sich überhaupt nicht und jeder schüttelt nur verwundert den Kopf über den anderen. Schon beim Casting der Schauspieler haben Beide komplett andere Herangehensweisen...

Susan Wiggs hat einen gut zu lesenden Schreibstil. Allerdings war das Buch anfangs etwas langatmig. Die Einteilung in fünf Teile, die nochmals in Kapitel unterteilt sind, schafft eine gute Übersichtlichkeit.

Das Buch hat mich leider nicht allzu sehr begeistert, da ich anfangs einige Startschwierigkeiten hatte aufgrund des etwas langweiligen Einstiegs in die Geschichte. Diese legt sich allerdings ab dem zweiten Drittel und die Handlung wird interessanter. Das Buch ist gut geeignet für zwischendurch, es enthält etwas Romantik und vermittelt immer wieder Weihnachtsstimmung.

 

Bewertung: 3 von 5 Sterne

Verlag: Mira Taschenbuch Verlag
Seitenzahl: 400
Ersterscheinung: 01.11.2012
ISBN: 9783862784738
Preis: ? (da nicht mehr verfügbar)
Reihe: Lakeshore Chronicles, Teil 6

Freitag, 4. Dezember 2020

Rezension: Volker Klüpfel & Michael Kobr - Grimmbart

 


Ein märchenhafter Fall für Kluftinger

Kluftinger ist müde und eigentlich schon auf dem Weg ins Bett, da ruft sein nerviger Freund Doktor Langhammer an und bittet ihn, nach seinem Patienten, dem Baron Rothenstein zu Grimmbart zu sehen, denn dieser habe sich sehr seltsam verhalten bei einem Telefonat mit dem Doktor. Kluftinger gibt nach und fährt zum Schloss des Barons. Leider kann er nicht nach kurzer Zeit wieder heimgehen, denn die Baronin wird tot in seltsamer Kostümierung im Märchensaal aufgefunden. Von nun an begeben sich der Kommissar und sein Team ganz in die Welt der Märchen und versuchen mehr über die Familie Grimmbart und deren Vergangenheit herauszufinden. Doch auch diesmal gibt es viele Spuren, die nicht zielführend sind, aber dennoch viele menschliche Abgründe aufdecken.... Zu Hause erwartet den Polizisten aber leider auch keine Ruhe und Entspannung, wie er sie gerne nach seinen Ermittlungen hätte, denn sein Sohn Markus und die Japanerin Yumiko wollen in wenigen Wochen heiraten und bald kommen auch die japanischen Schwiegereltern, was Klufti vor ungeahnte Verständigungsprobleme stellt.

Das Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr haben hier einen interessanten und zugleich spannenden Fall inmitten der Märchen- und Adelswelt geschaffen. Kluftinger ist wie auch in den vorherigen Fällen eine amüsante Person, durch seine besondere Art bringt er den Leser immer wieder zum Schmunzeln, gerade sein englisches Kauderwelsch ist in diesem Buch zu lustig.

Dieser achte Teil der Kluftinger-Krimis hat mir gut gefallen, da er unterhaltsam war. Leider hätte er noch etwas spannender sein können. Der Humor kam hier aber nicht zu kurz, denn die traditionelle Person Kluftinger und die Japaner bilden einen zu großen Kontrast, als dass Klufti alles ohne lustige Situationen meistern könnte.

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

Verlag: Droemer
Seitenzahl: 480
Ersterscheinung: 24.09.2015 
ISBN: 9783426511848
Preis: 15,00 
Reihe: Kommissar Kluftinger, Teil 8

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Rezension: Anna Quindlen - Ein Jahr auf dem Land

 


Wenn Ruhe hilft, wieder zu sich selbst zu finden

 

Rebecca Winter, die eine sehr erfolgreiche Fotografin aus New York ist, muss aus ihrem alten Leben raus. Mit ihren nun 60 Jahren muss sie feststellen, dass ihr Kontostand immer weiter sinkt und ihr Erfolg langsam der Vergangenheit angehört. In New York vermietet sie ihre Wohnung und tauscht sie gegen ein kleines Häuschen auf dem Land. Dort kommt sie sehr lange gar nicht mit der Ruhe und Einsamkeit zurecht. Doch lange Wanderungen und schließlich ein Hund bringen sie dazu, dieses beschauliche Leben zu mögen und sogar wieder eine neue Fotoserie zu schaffen. Auch Jim Bates, der Dachdecker, trägt seinen Teil zum Wohlfühlen Rebeccas bei...

Anna Quindlen hat einen einfach und schnell zu lesenden Schreibstil. Die Geschichte ist interessant und voller nachdenklicher Einzelheiten. Das Cover ist sehr schön, wirkt allerdings etwas banaler, als das Buch es ist.

Das Buch ließ sich gut lesen und hatte ein Thema, das mich interessiert hat. Leider waren manche Stellen etwas langatmig.

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

Verlag: Penguin
Seitenzahl: 320
Ersterscheinung: 13.02.2017
ISBN: 9783328100140 
Preis: 10,00