Dienstag, 3. August 2021

Rezension: Robert Krause - Dreieinhalb Stunden

 

Wie hättest du dich entschieden?

13. August 1961: Der Interzonenzug D151 soll heute um 8:10 Uhr von München nach Ost-Berlin fahren, um 13:30 Uhr wird er die innerdeutsche Grenze passieren. Allerdings wissen die wenigsten Passagiere bisher, was Walter Ulbricht an diesem Tag plant. Nur Marlies, die Tochter des Offiziers der Berliner Volkspolizei Paul, weiß durch ein verschlüsseltes Telegramm ihres Vaters Bescheid, und wird es ihrem Mann Gerd und den beiden Kindern Elke und Willi nicht sagen, denn für sie als überzeugte Kommunistin ist eine Flucht keine Option. Ebenfalls im Zug das Ehepaar Ernst und Anna, die die Asche von Annas Bruder nach Dresden überführen, deren Sohn aber in Garmisch lebt. Außerdem die Band "The Finders", die aus einem homosexuellen Paar, einer Sängerin und ihrem Freund, dem Gitarristen besteht, dann noch eine Turnerin mit ihrer Trainerin, die weiße Ingrid mit ihrem dunkelhäutigen Sohn Hans und ihrem Verlobten Rudolf und der Kommissar Arthur, der einen Fall lösen will. Sie alle erfahren erst während der Fahrt von dem Gerüchten um den Mauerbau und haben dreieinhalb Stunden Zeit für die Entscheidung ihres Lebens...

Robert Krause schreibt so spannend und fesselnd, dass eine Leseunterbrechung wirklich schwerfällt. Jede Emotion ist beinahe mit Händen greifbar und auch die inneren Konflikte einer jeden Person sind immer nachvollziehbar. Sehr gelungen sind auch die häufigen Perspektivwechsel, die die Spannung noch weiter steigern.

Ich habe dieses Buch verschlungen, denn es hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die inneren Konflikte und auch die äußeren Lebensumstände der Charaktere sind so groß, dass ich mit jeder von ihnen mitgefiebert habe. Dieser Roman ist einfach rundum gelungen und verdient sich die beste Bewertung, die es gibt!

Hier geht es zur Verlagsseite und zur Leseprobe.

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
Seitenzahl: 352
Ersterscheinung: 20.07.2021
ISBN: 9783499007583 
Preis: 12,00

Vielen Dank an Vorablesen, den Rowohlt-Verlag und Robert Krause für das Rezensionsexemplar!

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