Freitag, 28. Januar 2022

Rezension: Eva Völler - Die Dorfschullehrerin: Was die Hoffnung verspricht

Der packende Auftakt einer neuen Saga

1961: Die 30-jährige Helene ist vor nicht allzu langer Zeit aus der DDR geflohen und beginnt nun ihr neues Leben in der BRD. Nachdem sie für kurze Zeit bei ihrer Großtante in Frankfurt am Main gelebt hat, beginnt nun ihr Neuanfang in Kirchberg in der Rhön nahe der innerdeutschen Grenze. Sie wird dort als SBZ-Lehrerin in der Dorfschule beginnen, das SBZ in ihrer Berufsbezeichnung bringt ihr nur die Hälfte an Geld für die gleiche Tätigkeit und das nur, weil sie in der DDR studiert hat und nicht in der BRD. Trotzdem liebt sie ihren Beruf und die Arbeit mit den Kindern. Sie unterrichtet die dritte und vierte Klasse, muss aber aufgrund vieler Krankheitsausfälle der anderen drei Lehrer oft auch die anderen Klassen mit übernehmen. Das Leben in dem kleinen Dorf ist anfangs schwierig, denn durch ihre Vergangenheit, die ein offenes Geheimnis darstellt, wird sie kritisch beäugt, was sie aber durch ihre hervorragenden Leistungen als Lehrerin wieder wettmacht und so immer mehr an Ansehen erlangt. So lernt sie mit der Zeit viele der Dorfbewohner kennen und die Hebamme Isabella und der Dorfarzt Tobias werden mit der Zeit ihre engsten Freunde, auch wenn sie spürt, dass Tobias weitaus mehr als ein Freund für sie ist. In ihrer Freizeit wandert sie viel, meist in Richtung der Grenze, mit dabei ist immer ihr Fernglas. Denn sie weiß, dass ihre Tochter Marie nur wenige hundert Meter hinter der Grenze bei ihrem Großvater, Helenes Vater, lebt. Doch von der Existenz des kleinen Mädchens ahnt in Kirchberg niemand etwas. Auch nicht von den Plänen, dass Marie bald über die Grenze zu ihr kommen soll...

Eva Völler versteht es, den Leser ab der ersten Seite zu fesseln. Denn das Lesen zu unterbrechen fällt hier wirklich schwer. Der Leser ahnt schnell, dass Helene nicht einfach so in das kleine Dorf gekommen ist, doch bis das Geheimnis sich klärt, dauert es und auch danach wird es immer spannender, denn eine Flucht aus der DDR ist schwierig und gefährlich. Und natürlich läuft auch im Alltag nicht immer alles glatt und es kommt immer wieder zu unvorhersehbaren Problemen.

Eigentlich wollte ich mir beim Lesen Zeit lassen, was aber schier unmöglich war, denn ich war viel zu sehr gefesselt, als dass ich freiwillig Pausen eingelegt hätte. Die Sprache der Autorin liest sich so flüssig und schnell, dass die knapp 450 Seiten nur so dahinfliegen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Helene und ihrer Familie weitergeht und kann es kaum mehr erwarten bis endlich der zweite Teil der Reihe erscheint.

Hier geht es zur Verlagsseite und zur Leseprobe.

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 448
Ersterscheinung: 26.11.2021
ISBN: 9783785727652 
Preis: 14,99
Reihe: Die Dorfschullehrerin, Band 1

Vielen Dank an die Bloggerjury, den Lübbe-Verlag und Eva Völler für das Rezensionsexemplar!

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