Mittwoch, 11. September 2024

Rezension: Marie Pierre - Töchter des Aufbruchs

 

Eine mutige Pensionatsdirektorin und ihre Schülerinnen

Reichsland Elsaß-Lothringen, 1910: Pauline Martin hat erst vor Kurzem die Leitung des kleinen Pensionats für höhere Töchter übernommen. Für sie stehen neben den grundlegenden Benimmregeln auch die Vermittlung von Grundwissen und die Bildung einer eigenen Meinung im Mittelpunkt ihrer Erziehung. Deshalb genießt die Schule einen sehr guten Ruf in Elsaß-Lothringen, aber auch in ganz Preußen. Ihre momentan zehn Schülerinnen sind wie ihre Herkunftsorte auch in ihren gesellschaftlichen Hintergründen eine bunte Mischung. Eine Herausforderung für Pauline ist aber vorallem die neueste Schülerin und gleichzeitig die Tochter ihrer Cousine, Suzette. Diese ist widerspenstig und nicht bereit, sich den Regeln des Schulalltages zu beugen. Auf die Spitze treibt sie es aber damit, dass sie sich des Nächtens mit einem Leutnant der preußischen Armee trifft und dann morgens noch nicht wieder zurück ist. Doch nicht nur Pauline und die anderen Schülerinnen machen sich Sorgen um sie, sondern auch der Gärtner Vincent Lehmann, der erst vor wenigen Tagen seine Stelle im Pensionat angetreten und ein dunkles Geheimnis zu verbergen hat. Als er aber sieht, mit wem sich Suzette getroffen hat, sieht er die Hoffnung schwinden, jemals wieder ein ganz normales Leben führen zu können, denn seine Vergangenheit scheint ihn eingeholt zu haben. Und das schlimmste für ihn ist, er konnte Suzette nicht davor bewahren, einen schlimmen Fehler zu machen, denn er zu lange gezögert, ihr zu folgen. Eine turbulente Zeit für alle Bewohner und Bewohnerinnen des Pensionats an der Mosel beginnt...

Marie Pierre versteht es, die Geschehnisse im Mädchenpensionat fesselnd und packend zu erzählen. Oft wirkt es so realistisch, als wären die Leser selbst Teil der Handlung und könnten etwas bewirken, wenn sie nur immer weiterlesen und sich ganz in der Geschichte verlieren. Das macht einen ersten Band einer Reihe aus und spricht für das Können der Autorin.

Ich bin gerade noch ganz gefangen in diesem Auftaktband rund um das Pensionat an der Mosel. Ich bin begeistert, wie es der Autorin gelungen ist, mich durchgehend zu fesseln. Ich finde es bemerkenswert, wie es ihr immer wieder gelungen ist, Geheimnisse und Geschehnisse aus der Vergangenheit anzudeuten und nie aufzulösen, ohne dass es künstlich in die Länge gezogen wirkt. Die verschiedenen Personen neben der Protagonistin Pauline Martin, deren Erzählperspektiven in unregelmäßigen Abständen in die Handlung einfließen, sorgen für zusätzliche Spannung und weiteres Wissen, das sonst im Verborgenen geblieben wäre.

Nun bin ich schon sehr auf den zweiten Band gespannt und freue mich, wenn ich bald zu lesen beginnen kann! Dieser erste Band war auf jeden Fall ein Lesehighlight und bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Hier geht es zur Verlagsseite mit Leseprobe.

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

Verlag: Heyne
Seitenzahl: 448
Ersterscheinung: 14.02.2024
ISBN: 9783453428553 
Preis: 16,00
Reihe: Das Pensionat an der Mosel, Band 1

Vielen Dank an das Bloggerportal, den Heyne-Verlag und Marie Pierre für das Rezensionsexemplar!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen