Donnerstag, 5. Mai 2022

Rezension: Aja Leuthner - Via Torino

 

Drei Frauen mit ihren ganz eigenen Erfahrungen und doch alle verbunden mit Italien

1969: Eleonora fühlt sich in ihrer traditionellen Familie gefangen und schließt sich ihrem Freund Tommaso an, der als Unterstützer der Studenten und Arbeiter zu den Arbeiteraufständen nach Turin reist, denn in den Fiat-Werken herrschen verheerende Zustände, die die Arbeiter allein nicht zu ändern vermochten. Eleonora fühlte sich wohl dort, unter all den gleichdenkenden Studenten, die endlich etwas gegen die Ungerechtigkeiten tun wollten.

1995: Rosalia, die Tochter von Eleonora, hat sich auf einen Italiener eingelassen, doch nachdem sie ihm mitgeteilt hat, dass sie versehentlich schwanger geworden ist, hat sein Vater sie aus Italien vertrieben mit seinen wüsten Beschimpfungen. Seither wollte sie mit Italien und seinen Männern nichts mehr zu tun haben. Einzig ihre Tochter Milena erinnert sie immer wieder an diese schlechte Erfahrung.

2018: Milena ist ohne Vater aufgewachsen, ihre Mutter war wegen ihrer Arbeit viel unterwegs, weshalb Milena von ihren Großeltern Eleonora und Valerio aufgezogen wurde und somit ein enges Verhältnis zu ihnen hat. Da ihre Mutter ihr nie etwas über ihren Vater verraten wollte, hat Milena zum ersten Mal mit vierzehn Jahren versucht, bei einer Reise nach Florenz, ihren Vater zu finden, was ihr damals aber nicht gelungen ist, seither versucht sie aber immer noch ihn zu finden.

Aja Leuthner hat einen gut zu lesenden Schreibstil, sodass sich das Buch flüssig liest. Die Perspektivwechsel zwischen den drei Protagonistinnen Eleonora, Rosalia und Milena sorgen für eine vielschichtige Handlung, die abwechslungsreich und dadurch sehr interessant ist.

Leider hatte ich das ganze Buch über große Probleme, in die Handlung zu kommen und kam immer wieder mit den Personen durcheinander. Die Grundidee des Buches finde ich aber gut und interessant, denn die Vergangenheit von Eleonora und die Arbeiteraufstände in Turin waren mir bisher nicht in diesem Ausmaß bekannt und ich war schockiert über die Gewalt und Ungerechtigkeit. Auch Rosalias Geschichte ist bewegend, ebenso Milenas Suche nach ihrem Vater. Insgesamt eine sehr emotionales Buch, das mich aber nicht so sehr in seinen Bann ziehen konnte....

Hier geht es zur Verlagsseite mit Leseprobe.

 

Bewertung: 3 von 5 Sterne

Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 416
Ersterscheinung: 22.02.2022
ISBN: 9783749903948 
Preis: 22,00

Vielen Dank an HarperCollins und Aja Leuthner für das Rezensionsexemplar!

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